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Satelliten "messen" Wasserbedarf Weltraum-Startup will Landwirtschaft verbessern

Die Mini-Satelliten messen die  Temperatur der Erdoberfläche.

Die Mini-Satelliten messen die Temperatur der Erdoberfläche.

(Foto: ConstellR)

70 Prozent des weltweiten Süßwassers fließen in die Landwirtschaft. Um Verschwendung und Missernten vorzubeugen, will das Weltraum-Startup ConstellR die Ernährungssicherheit revolutionieren. Die Mini-Satelliten mit Infrarot-Sensor sollen 2024 auf den Markt kommen.

Mit neu entwickelten Satelliten will das deutsche Weltraum-Startup ConstellR Ressourcen-Verschwendung verringern und Missernten vermeiden. Hierzu sammelte das 2020 gegründete Unternehmen zehn Millionen Euro von Wagniskapital-Gebern unter Führung von Lakestar und Vsquared ein, teilte die Freiburger Ausgründung des Fraunhofer-Instituts mit.

Die Messungen lassen Rückschlüsse auf den Wasserbedarf von Agrarflächen zu.

Die Messungen lassen Rückschlüsse auf den Wasserbedarf von Agrarflächen zu.

ConstellR entwickelt Mini-Satelliten in Kühlschrank-Größe und mit einem Gewicht von 50 bis 100 Kilogramm, die unter anderem die Temperatur der Erdoberfläche messen. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf den Wasserbedarf von Agrarflächen.

"70 Prozent des weltweiten Süßwassers werden in der Landwirtschaft verbraucht", sagte ConstellR-Mitgründer und -Chef Max Gulde. Davon würden 60 Prozent verschwendet, weil es an den notwendigen Informationen für eine effizientere Bewässerung fehle.

Künftig solle zudem ein chemischer Fingerabdruck der Areale erstellt werden, um eine zielgerichtetere Düngung zu ermöglichen. Außerdem könnten die Daten der Satelliten dazu genutzt werden, Dürren vorherzusagen, fügte Gulde hinzu. Bisherige Systeme könnten diese meist erst erkennen, wenn der Schaden an den Pflanzen schon eingetreten sei.

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Das Projekt starte zunächst mit zwei Satelliten. Mit zwei weiteren werde jeder Punkt der Erde künftig regelmäßig kartiert. Das Unternehmen werde voraussichtlich Mitte 2024 seine Dienstleistungen weltweit anbieten können. Zielgruppe seien vor allem Agrarkonzerne.

Den weiteren Kapitalbedarf von ConstellR taxiert Gulde auf 100 bis 150 Millionen Euro in den kommenden drei bis vier Jahren. Derzeit wachse sein Unternehmen um zehn Prozent pro Monat. "Wir erwarten, dass sich dies noch beschleunigt." Kern-Technologie der Satelliten sei die Hochleistungskamera und der Infrarot-Sensor. Beide kämen bis auf wenige Zulieferteile aus Deutschland.

Quelle: ntv.de, lno/rts

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